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Inhaltsverzeichnis

Evolution

Wald

Hecken

Wiese

Wasser

Metamorphose

Heide

Der Lech

Steine

Fledermäuse



Evolution

Entwicklung des Lebens

Alles Leben auf der Erde hat sich aus ganz kleinen Lebewesen, den Einzellern, entwickelt. Alle Lebewesen haben einen Bauplan in ihren Zellen, die Gene. Bei der Vermehrung gab es immer wieder kleine Veränderungen in den Genen, die Mutationen. Dadurch entstanden langsam mit vielen Zwischenschritten die heutigen Tiere und Pflanzen. Diese langsame Entwicklung nennt man Evolution.
Bei jeder Veränderung können nur diejenigen überleben, die mit dieser Veränderung besser in ihrer Umwelt zurecht kommen. Diese Lebewesen haben dann auch die meisten Nachkommen.
Heute denken die Wissenschaftler:
• Evolution geht immer weiter
• Evolution kann nicht zurück gedreht werden
• Evolution geht von alleine weiter
• Es gibt kein Ziel für die Evolution
• Evolution wirkt überall: Im Körper, im Verstand und in der Umwelt
Dabei haben sich viele verschiedene Möglichkeiten entwickelt, wie sich die Lebewesen an ihre Umwelt anpassen können.
Die nächsten Seiten zeigen Beispiele für diese verschiedenen Möglichkeiten.

Zusammenleben und gegenseitig helfen

Es wird immer öfter ein Zusammen-Leben von verschiedenen Lebewesen beobachtet. Diese verschiedenen Lebewesen sind oft so eng verbunden, dass sie alleine nicht mehr überleben könnten. Der Fachausdruck dafür ist Symbiose.
• Pilze und Bäume Alle Bäume leben mit Pilzen zusammen. Die Pilze überziehen als feine Fäden die Wurzeln des Baumes. Der Pilz bekommt vom Baum Zucker. Er liefert dem Baum wichtige Nährstoffe und schützt ihn vor Schadstoffen. Ohne das Zusammen-Leben Bäume und Pilze gäbe es keine Wälder.
• Bakterien und Pflanzen Einige Pflanzen wie Bohnen und Erbsen leben mit Bakterien zusammen. Die Bakterien leben in kleinen Knöllchen an den Wurzeln der Pflanzen. Sie sammeln Stickstoff aus der Luft und geben ihn an die Pflanze weiter. Stickstoff ist in der Landwirtschaft ein wichtiger Dünger.
• Orchideen und Pilze Orchideensamen sind so winzig, dass sie ohne Hilfe nicht keimen können. Diese Hilfe bekommen sie von Pilzen. Die schwarzen Punkte im Vanille-Eis sind Orchideen-Samen.
• Bakterien und Tiere Viele große Pflanzenfresser haben in ihren Mägen Bakterien. Diese Bakterien helfen, die Nahrung zu verdauen.

Zusammenleben und ausnutzen

Nicht jedes Zusammen-Leben hat Vorteile für alle Partner. Derjenige, der seinen Partner ausnutzt, heißt Parasit. Ein Beispiel ist das Zusammenleben vom Ameisen-Bläuling und Ameisen.
Ameisenbläuling, ein Schmetterling
• Jeder Ameisenbläuling legt seine Eier auf eine bestimmte Pflanze.
• Aus den Eiern schlüpfen Raupen. Sie fressen die Blüten der Pflanze.
• Im Herbst lässt sich die Raupe auf den Boden fallen. Sie sieht aus wie ein Ameisenei und riecht auch so.
• Wenn Ameisen vorbeikommen, schleppen sie die Raupe in ihren Bau.
• Die Raupe lässt sich von den Ameisen füttern, auch mit Ameiseneiern.
• Die Raupe verpuppt sich, wenn sie groß genug ist. Daraus schlüpft der Schmetterling. Er muss nach dem Schlüpfen schnell aus dem Ameisenbau verschwinden. Sonst wird er von den Ameisen gefressen.
Doch auch die Raupe vom Ameisenbläuling hat Feinde.
• Eine Schlupfwespe dringt in den Ameisenbau ein.
• Sie legt ihre Eier in das Hinterende der Raupe vom Ameisenbläuling.
• Die Schlupfwespen-Raupe frisst die Schmetterling-Raupe langsam von innen auf.
• Im Frühling schlüpft dann die Schlupfwespe und nicht der Schmetterling.

Langsame Entwicklung

Manche Tiere verändern sich über viele Tausend Jahre nur sehr wenig oder gar nicht.
Ameisenigel
Der Ameisenigel lebt in Australien. Er ist ein Beuteltier wie das Känguru. Er bringt winzige Junge zur Welt. Im Beutel der Mutter lecken die Jungen an einem Milchfeld. Er hat noch keine Zitzen zum Milch-Saugen.
Brückenechse
Diese Tiere lebten schon vor den Sauriern. Sie haben sich in dieser Zeit kaum verändert.

Tarnung und Abschreckung

Jedes Lebewesen versucht möglichst lange zu leben und viele Nachkommen zu bekommen. Dazu verwenden die verschiedenen Arten verschiedene Möglichkeiten.

Tarnung

Manche Tiere sehen so aus, wie ihre Umgebung. Hier im Museum gibt es Schmetterlinge, die wie Baumrinde aussehen.

Abschreckung

Daneben zeigen wir Schmetterlinge, die Ihre Feinde erschrecken. Das Tagpfauenauge sitzt in Ruhe mit geschlossenen Flügeln. Kommt ein Fressfeind, klappt es die Flügel auf. 4 Augen sind zu sehen und der Feind erschrickt. Dadurch kann der Schmetterling entkommen.

Evolution und Glaube

Diese Entwicklung sehen viele Menschen als das Wirken von Gott an.
Alles Leben auf der Erde wurde von Gott fertig und in der bestehenden Vielfalt geschaffen.
Diese Menschen glauben, dass Gott die Erde vor 6.000 Jahren erschaffen hat. Sie glauben auch, dass Gott immer wieder die Entwicklung steuert.

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Wald

Nach der Eiszeit vor 15.000 Jahren wuchsen bei uns Kiefernwälder und Birkenwälder. Langsam kamen auch andere Baumarten dazu.

Vor 5000 Jahren begannen die Menschen auf größeren Flächen Bäume zu fällen, das nennt man Rodung. Dadurch entstanden viele verschiedene Lebensräume. Dort leben unterschiedliche Tiere und Pflanzen.

Auwald

Der Wald entlang von Flüssen heißt Auwald. Dieser Wald ist im Frühsommer oft überschwemmt. Im Sommer trocknet er fast aus.

Ganz nahe am Fluss wachsen Bäume und Sträucher mit weichem Holz, zum Beispiel Erle, Weide oder Pappel.

Weiter weg vom Wasser wachsen Bäume mit hartem Holz. Dazu gehören Esche, Ahorn, Ulme und Eiche.

Viele Vögel und Insekten halten sich in diesen Auwäldern auf. Sie finden viel Nahrung und werden selten gestört.

Lichter Kiefernwald

Entlang vom Lech besteht der Boden aus Kies. Auf solchen Böden in der Nähe von Flüssen wächst nur die Kiefer gut.

In solchen Wäldern weideten früher Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen. Sie fraßen die jungen Triebe, Knospen und Früchte. Deshalb konnte kein dichter Wald mehr wachsen. Es entstand ein lichter Kiefernwald.

Darin gibt es viele verschiedene Plätze mit unterschiedlich viel Sonnenlicht. So können viele verschiedene Pflanzen und Tiere dicht nebeneinander leben.

Ohne Pflege durch den Menschen würden die lichten Kiefernwälder verschwinden und zu Buchen- oder Eichenwäldern werden. Deshalb leben bei Königsbrunn 5 Wildpferde. Sie fressen die jungen Triebe, Sträucher und das Gras und erhalten so den lichten Kiefernwald.

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Hecken

Hecken werden von Menschen gepflanzt und gepflegt. In langen Reihen zwischen den Feldern wachsen Bäume, Sträucher, Kräuter und niedrige Pflanzen.

Hecken haben viele Aufgaben:

• Weidevieh kann nicht weglaufen.

• Der Wind kann den Boden nicht wegwehen.

• Das Holz der Bäume wird zum Heizen oder Hausbau genutzt.

• Beeren und Nüssen werden als Nahrung geerntet.

• In Hecken leben viele Tiere wie Vögel, Schmetterlinge, Fledermäuse oder Igel.

• Kreuzottern, Eidechsen, Frösche und Kröten halten in Hecken Winterschlaf.

Hecken müssen gepflegt werden

Damit aus Hecken nicht Baumreihen werden, müssen sie immer wieder von Menschen geschnitten werden. Dabei wird etwa alle 10 Jahre ein Teil der Hecke vollständig abgeschnitten. Das nennt man auf den Stock setzen. Die Büsche und Sträucher wachsen wieder nach. Das geschnittene Material wird als Tierfutter, zum Einstreuen oder als Brennholz genutzt.

Woher haben Hecken ihren Namen?

Hecken haben in verschiedenen Gegenden verschiedene Namen. Vor sehr langer Zeit nannte man sie Hagon. Dieses Wort ist heute in Hecke oder in Hexe versteckt. Man hat sich früher erzählt, dass Hexen über alle Grenzen fliegen können – also auch über Hecken!

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Wiese

Vom Wald zur Wiese

Vor langer Zeit war beinahe ganz Deutschland ein riesiger Wald. Wiesen gab es nur, wo große Pflanzenfresser wie Pferde, Rinder oder Hirsche lebten.

Langsam lebten immer mehr Menschen in den Wäldern. Sie rodeten immer größere Flächen für ihre Dörfer und Felder und um Holzkohle herzustellen. Ihre Kühe, Schweine und Ziegen lebten fast das ganze Jahr im Wald und fraßen Samen, Früchte, Blätter und junge Pflanzen.

Dadurch wurden die Wälder immer weniger dicht. Die Sonne schien bis auf den Boden. Andere Pflanzen wie Gras, Blumen und Kräuter konnten jetzt gut wachsen.

Seit etwa 150 Jahren trennt der Mensch Wald und Wiese. Auf den Feldern konnte mehr angebaut werden. Die Tiere wurden öfter im Stall gehalten. Und im Wald wuchsen die Bäume besser.

Unterschiedliche Böden

Es gibt unterschiedliche Böden. Auf guten Böden mit vielen Nährstoffen wachsen andere Pflanzen als auf Böden aus Sand oder Kies.

So sind viele, verschiedene Wiesenarten entstanden.

 

Trockenrasen

Die ersten Trockenrasen wuchsen hoch oben im Gebirge, auf Kies-Bänken an Flüssen oder auf Sand-Dünen am Meer.

Unsere Heide gehört dazu. Sie hat sich auf früheren Kiesbänken vom Lech entwickelt. Der Trockenrasen wird selten gemäht. Es wächst kaum Gras. Deshalb können auf solchen Trockenrasen auch seltene Pflanzen und Tiere leben. Ohne Pflege durch den Menschen würden diese seltenen Pflanzen verschwinden.

Magerwiese

Auf Böden mit wenig Nährstoffen wachsen viele verschiedene, kleine Pflanzen. Sie blühen bunt und zu verschiedenen Zeiten und sind Nahrung für viele Insekten.

Auf Magerwiesen mit nassem Boden wachsen mehr Gräser. Diese Gräser wurden früher geschnitten und im Winter als Einstreu für das Vieh im Stall verwendet.

Wiese

Seit etwa 500 Jahren müssen die Menschen Futter und Einstreu für die Tiere im Stall besorgen.

Dafür werden Wiesen regelmäßig gemäht und oft auch gedüngt. Nur Pflanzen, die nach dem Mähen schnell wachsen wie Gräser, können dort leben. Auf Wiesen wachsen manchmal nur 10 verschiedene Pflanzen.

Weide

Auf Weiden lebt und frisst das Vieh im Sommer. Dabei suchen sich die Tiere das beste Futter aus. Deshalb können sich Giftpflanzen und stachelige oder bittere Pflanzen wie Disteln gut vermehren.

Die Königsbrunner Heide wurde lange Zeit als Schafweide genutzt. Enzian, Disteln, Orchideen und Wacholder haben sich deshalb gut vermehren können.

Fettwiese

Fettwiesen werden bis zu 7 mal im Jahr gemäht. Damit das Gras schnell genug wächst, muss viel gedüngt werden.

Durch das häufige Mähen können nur noch wenige Pflanzen wachsen. Es gibt fast nur Gräser, kaum noch Blumen. Insekten finden keine Nahrung mehr und verschwinden.

Heute wird das abgemähte Gras in großen Ballen gelagert. Darin gärt es, das ist die Silage. Sie wird an das Vieh verfüttert.

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Wasser

Ohne Wasser können keine Menschen, Tiere und Pflanzen leben. Es kommt in vielen verschiedenen Formen auf der Erde vor.

Wasser gibt es als Quellen, Bäche, Flüsse, Seen oder Meere. Das Wasser im Meer enthält viel Salz und heißt deshalb Salzwasser. Das Wasser in den Seen, Bächen und Flüssen heißt Süßwasser.

Quellen

Quellen sind Bodenwasser, das an die Oberfläche kommt und als Bach abläuft. An einer Quelle gibt es meistens das ganze Jahr über Wasser, die Temperatur darin ändert sich nur wenig.

Quellsümpfe

Manche Quellen haben keinen direkten Abfluss. Sie bilden dann Quellsümpfe. Diese Quellsümpfe liegen meistens in flacheren Mulden in der Nähe von Flüssen. Sie sind oft vollständig von Moos, Schilf und Büschen zugewachsen. Im Sommer können sie austrocknen.

Tümpelquellen

Weiher und Bodenmulden mit kleinen Quellen am Grund sind Tümpelquellen. Wenn diese Tümpel viel Licht erhalten, also direkt in der Sonne liegen, können darin viele Pflanzen wachsen. Sie sind ein sehr guter Lebensraum für die Larven von Mücken und Libellen, Wasserkäfern, Fröschen und Kröten.

Moore

Wo der Boden uneben ist kann das Wasser kann aus den Mulden nicht abfließen. Diese Quellen bilden manchmal kleine Moore.

Moose und abgestorbene Pflanzenteile werden zu einer dünnen Torfschicht. In solchen Mooren wachsen oft niedrige, harte Pflanzen zusammen mit seltenen Pflanzen aus den Alpen.

Heute leben in den Mooren sehr viele seltene Tiere und Pflanzen.

Moorwiesen

Viele tausend Jahre fraßen Wildtiere wie Hirsche und Wisente diese Gräser und Pflanzen. Später ließen Bauern ihr Vieh dort weiden und nutzten das Heu als Einstreu für die Ställe.

Bäume können in Mooren nicht wachsen. Diese Wiesen im Moor hatten wenig Ertrag. Deshalb wurden sie trocken gelegt, dazu wurde das Wasser abgeleitet. So hatten die Wiesen mehr Ertrag.

Altwasser

Nach einem Hochwasser entstehen durch neue Kiesbänke. Dadurch können Seitenarme vom Fluss abgetrennt werden. Diese Seitenarme heißen Altwasser. Hier gibt es keine Strömung. Langsam werden diese Altwässer flacher. Hier leben viele Vögel, Insekten und Reptilien. Diese Tiere brauchen das flache, stehende Wasser zum Leben.

Bei Hochwasser nehmen diese Altwasser viel Wasser auf. Hochwasser sind dadurch nicht so gefährlich, das Wasser wird langsam wieder abgegeben.

Bäche und Kanäle

Die Quellen im Auwald vom Lech und im Stadtwald von Augsburg wurden in Bächen und Kanälen gesammelt. Dieses saubere Wasser kam als Trinkwasser nach Augsburg

In Augsburg gibt es ein zweites Kanalnetz, es leitet Brauchwasser aus dem Lech in die Stadt leitet. Brauchwasser wird zum Antrieb von Maschinen und in Fabriken benötigt.

Augsburg hatte im Mittelalter die modernste Wasserversorgung von ganz Europa.

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Metamorphose

Es gibt Tiere, die vom Ei bis zum erwachsenen Tier immer wieder vollkommen anders aussehen. Diese Entwicklung heißt Metamorphose.

Frösche

Frösche legen ihre Eier in Tümpel. Diese Eier heißen Laich. Aus diesem Laich schlüpfen Kaulquappen, die langsam zu Fröschen werden.

Insekten, Libellen, Heuschrecken

Aus den Eiern schlüpfen Larven, die sich öfter häuten. Nach jeder Häutung sehen sie dem fertigen Insekt ähnlicher.

Schmetterlinge

Aus Schmetterlings-Eiern schlüpfen Raupen. Diese Raupen häuten sich und verändern dabei nur ihre Größe. Die ausgewachsene Raupe verpuppt sich. In der Puppe wird sie vollständig verändert und schlüpft als Schmetterling.

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Heide

Der Kies

Der Lech brachte regelmäßig große Mengen Kies aus den Bergen. Bei Hochwasser und Überschwemmungen entstanden Kiesbänke und Wasserrinnen. Das Flussbett sah immer wieder anders aus. Es gab eng nebeneinander unterschiedliche Lebensräume. So entstand das heutige Lechfeld.

Die Vielfalt

In den unterschiedlichen Lebensräumen können eng nebeneinander viele Tiere und Pflanzen leben. Auf einer Heide können bis zu 300 verschiedene Pflanzen wachsen. Auf einer normalen Wiese sind es manchmal nur 10 verschiedene Pflanzen.

Darunter sind auch Pflanzen, die normalerweise am Mittelmeer, in den Alpen oder in Ungarn wachsen. Die Samen kamen mit dem Wasser vom Lech oder im Fell von Tieren hierher.

Vom Kiefernwald zur Lechheide

Auf dem Lechfeld war früher kein Ackerbau möglich. Es gab zu viele Steine im Boden und immer wieder Hochwasser. Die Bauern hatten Vieh wie Schweine, Schafe, Ziegen oder Kühe. Dieses Vieh lebte im Sommer in den Kiefernwäldern und fraß dort das Gras und auch die jungen Triebe.

Viele Bäume wurden gefällt um Brennholz zu haben oder Häuser zu bauen. Die Bäume wurden immer weniger. Die Sonne schien bis auf den Boden. Gras und bunt blühende Blumen wuchsen. So entstanden riesige Grasflächen, die Heiden.

Erhaltung der Heide

Der Lech ist schon lange von Dämmen eingezwängt und kann die Heide nicht mehr überschwemmen. Mit Kunstdünger konnte auf den Feldern Getreide und Mais angebaut werden. Die Heiden verschwanden. Heute gibt es nur noch winzige Heide-Reste.

Die Heide ist durch den Menschen und sein Vieh entstanden. Damit die Heide weiterbestehen kann, muss sie heute von Menschen gepflegt und gemäht werden. Helfen können auch Schafe und Pferde, die auf der Heide fressen.

Wanderschäferei

Seit 20 Jahren wird im Stadtwald etwa die halbe Heide zweimal im Jahr vom Wanderschäfer besucht. Wenn die Tiere weiterziehen haben sie in ihrem Fell viele Insekten, Spinnen und Käfer. Es gibt danach wieder Stellen ohne Gras, an denen seltene Pflanzen leichter keimen können.

Früher zogen Wanderschäfer mit ihren Herden von der Donau bis in die Alpen und ließen die Schafe auch auf den Heiden fressen.

Der Schäfer sammelte den Schafmist ein und bezahlte damit den Bauern. Der konnte den Mist als Dünger auf seinen Acker bringen.

Mähen

Manche Heideflächen sind für die Wanderschäfer zu klein. Andere Teile dürfen wegen dem Schutz unseres Trinkwassers nicht beweidet werden.

Diese Teile werden von Bauern nach bestimmten Plänen gemäht. Diese Mahd ist meist von Ende Juli bis September. Die Blumen hatten dann genügend Zeit, Samen zu bilden und auszusäen.

Was der Bauer abmäht wird gesammelt und auf andere unbewachsene Flächen verteilt. Aus den Samen darin kann dann neue Heide entstehen.

Große Pflanzenfresser

Seit vielen hundert Jahren leben im lichten Kiefernwald am Lech und auf der Heide große Pflanzenfresser. Erst waren es Hirsche, später Kühe, heute sind es die Wildpferde. Diese Tiere fressen Knospen, Gras und Pflanzen der Heide. Damit helfen sie, die Heide mit Gräsern und Blumen zu erhalten.

Die Pferde auf der Heide bei Königsbrunn heißen nach ihrem Entdecker Przewalski-Pferde.

Schafe, Wolle und Fabriken

Vor 700 Jahren war Augsburg ein sehr wichtiger Markt für Schafe und Schafwolle.

Die Schafe auf den Lechheiden mussten geschoren werden. Diese Wolle wurde in Augsburg gefärbt, gesponnen und in großen Fabriken zu Stoffen gewebt.

Dadurch wurde Augsburg eine sehr reiche Stadt.

Sumpfgladiole

In der Königsbrunner Heide blühen jedes Jahr bis zu 500.000 Sumpfgladiolen. Sie blühen Ende Juni bis Anfang Juli.

Dafür ist die Königsbrunner Heide in ganz Europa bekannt. Viele Leute kommen extra nach Königsbrunn, um diese Blüte zu sehen.

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Der Lech

Der Lech entspringt in Österreich. Er ist 256 Kilometer lang und mündet in die Donau. Vor 150 Jahren war das Lechtal 4 Kilometer breit. Es veränderte sich nach jedem Hochwasser. Aus den Alpen brachte der Lech riesige Mengen Kies mit. Diese Kiesmengen heißen Geschiebe.

Der Lech veränderte seinen Lauf nach jedem Hochwasser. Dadurch entstanden Altwässer, das sind alte Flussarme ohne Verbindung zum Fluss. Kiesbänke, Quellen, Wiesen und Auwälder entstanden im Lechtal.

Seit etwa 120 Jahren wohnen die Menschen immer näher am Lech. Sie versuchten, ihre Häuser und Felder vor Hochwasser zu schützen und bauten damals die ersten Dämme. Eines der schlimmsten Hochwasser war 1910 im ganzen Lechtal. Damals wurde auch der Hochablass in Augsburg vom Hochwasser zerstört.

Wo die Landschaft flacher wurde, bildeten sich große Kiesbänke. Der Lech floss durch eine großartige Landschaft. Dabei suchte er sich seinen Weg auch bei Augsburg immer wieder neu. Solche Veränderungen im Flusslauf nennt man Umlagerung.

Vielfalt und Vernetzung

Bevor der Lech durch Staustufen und Dämme eingezwängt wurde, gab es an seinen Ufern eng nebeneinander

• heiße, trockene Kiefernwälder

• Heiden

• feuchte Moore

• Auwälder

• kühle Quellen

• Altwässer.

An jedem Platz gibt es unterschiedlich viel Licht, Schatten und Wasser. So verschieden wie die Plätze sind, so verschieden sind auch die Tiere und Pflanzen, die dort leben. Diesen Arten-Reichtum nennt man Biodiversität. Es gibt ihn heute nur noch auf wenigen Flächen am Lech.

Leben im Lech

Solange der Lech frei fließen konnte, waren die Lebensräume im Wasser genauso unterschiedlich wie an seinen Ufern. Schnellfließendes, kaltes Wasser im Lech und ruhigeres, wärmeres Wasser in den flachen Altwässern. Überall gab es viele Fische. Diese Fische brauchen klares, kaltes Wasser zum Laichen. Die jungen Fische mögen das wärmere Wasser am Rand. Auch Wasserinsekten gab es in großen Mengen.

Durch die Staustufen wurden das Wasser und der Boden schlammig. Darin können heute kaum noch Fische und Insekten leben.

Leben am Ufer vom Lech

Auf den Kiesbänken am Lech können nur bestimmte Pflanzen überleben.

Sie müssen

• Überschwemmung

• Hitze

• Kälte und Trockenheit aushalten.

Dafür haben die Pflanzen lange Wurzeln und kleine Blätter. Viele wachsen schnell wieder an, wenn sie vom Wasser weggerissen werden. Manche Insekten können bei Hochwasser längere Zeit unter Wasser bleiben.

Der Lech und die Lechheiden

Noch vor 120 Jahren war der Lech ein natürlicher Fluss ohne Begrenzungen und Staudämme. Heute hat der Lech in Deutschland die meisten Staudämme.

Solange der Lech frei fließen konnte, war er auch ein Wanderweg und Ausbreitungsweg für Insekten, Schmetterlinge und Pflanzen. Mit dem wilden Fluss sind auch die Heiden verschwunden. Nur im Augsburger Stadtwald befinden sich noch kleine Reste. Auf der Königsbrunner Heide blühen im Juli bis zu 500.000 Sumpfgladiolen.

Energie-Nutzung

Früher wurde das Wasser vom Lech in großen Kanälen nach Augsburg geleitet. Dort trieb es die Maschinen in kleinen Handwerksbetrieben und den Fabriken an.

Seit etwa 100 Jahren wird immer mehr Strom verbraucht. Um Strom zu erzeugen, wurden am Lech Staustufen gebaut. Heute gibt es am Lech 30 Staustufen.

Die Regulierung

Bis vor ungefähr 120 Jahren konnte der Lech frei fließen. Damit Hochwasser weniger Schaden anrichtet, wurden entlang vom Lech Dämme und Stauseen gebaut. Das nennt man Regulierung.

Dadurch fließt das Wasser schneller und der Fluss gräbt sich immer tiefer in den Boden ein. In den Stauseen bleiben die Kiesel liegen und können nicht mehr vom Lech weitergetragen werden. Das Grundwasser sinkt mit der Eintiefung vom Lech ab.

Wie ist es heute?

Durch die Staustufen und Dämme können immer weniger besondere Pflanzen und Tiere am Lech leben. Heute wird geplant, dem Lech im Stadtwald wieder mehr Platz zu geben. Diese Planungen sind unter dem Namen Licca Liber zusammengefasst.

Jetzt sollen die Dämme weiter weg vom Lech gelegt werden. Dann könnte der Lech wieder fast so fließen wie früher. Viele verschiedene Kiesinseln und Lebensräume sollen sich wieder bilden.

Flößerei

Holzdrift

Als Augsburg größer wurde, brauchten die Einwohner immer mehr Holz zum Häuser bauen oder zum Heizen.

Am Anfang wurden in den Bergen die Baumstämme in den Lech geworfen und weiter unten wieder herausgeholt. Das nennt man Drift.

Dabei ging viel Holz verloren und Brücken und Ufer wurden zerstört.

Flöße

Diese Probleme gab es bei der Flößerei nicht. Für ein Floß wurden viele Baumstämme zusammengebunden. Ein Flößer lenkte das Floß. Außerdem konnte er noch Ladung wie Lebensmittel wie Getreide, Butter oder Gewürze mitnehmen. Auch lebende Tiere oder Mühlsteine lud man auf.

Manche Flöße fuhren erst auf dem Lech, dann auf der Donau bis Wien oder Budapest.

Am Ziel wurden die Flöße zerlegt und das Holz und die Waren verkauft. Der Flößer musste dann zu Fuß oder auf Ochsenkarren wieder nach Hause kommen.

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Steine

Entstehung von Steinen

Steine entstehen durch unterschiedliche Vorgänge.

• Erstarrungsgestein: Solche Steine entstehen am Rand von Vulkanen, wenn die Lava kalt wird.

• Ablagerungsgestein: Sand, Erde und tote Tiere sinken auf den Grund der Meere. Dort wird alles immer mehr zusammengepresst. Nach vielen Millionen Jahren können so neue Steine entstehen.

• Umwandlungsgestein: Gestein wird an vielen Stellen von der Erde in die Tiefe geschoben. Dort gibt es starken Druck und hohe Temperaturen. Dadurch wird das Gestein in anderes Gestein umgewandelt; zum Beispiel wird Kalkstein zu Marmor.

Kiesel

Steine, die im Gebirge von Flüssen mitgerissen werden, sind erst eckig. Im Wasser stoßen sie immer wieder aneinander und werden dabei immer runder. Wie lange dieses Abschleifen dauert, hängt vom jeweiligen Stein ab.

Die Kiesel kommen aus unterschiedlichen Teilen der Alpen. Deshalb sind sie so verschieden gefärbt und gemustert. Am besten sieht man Farben und Muster, wenn die Kiesel nass sind.

Gletscher

Auf der Erde gab es immer wieder Eiszeiten. In einer Eiszeit ist es kälter als heute. Dazwischen gab es längere Zeiten, die wärmer waren als heute.

Während einer Eiszeit wachsen die Gletscher in den Bergen und fließen wie ganz langsame Flüsse aus den Bergen durch die Täler. Dabei formen sie Täler und nehmen viel Gestein mit.

Diese Gletscher waren riesige Eismassen. Darin waren viele Steine eingeschlossen. Manchmal flossen die Gletscher übereinander. Dabei brachten sie Steine aus weit entfernten Gegenden mit. Bis heute können wir solche Steine am Lech finden.

Die Alpen

Wo heute das Mittelmeer ist, war vor 200 Millionen Jahren ein riesiges Meer. Aus Kalkschalen von Meereslebewesen entstand darin Ablagerungsgestein.

Die einzelnen Erdteile schwimmen auf einer heißen, zähflüssigen Masse und können aneinander stoßen. Afrika drückt gegen Europa. Das Ablagerungsgestein in dem großen Meer musste nach oben ausweichen. Über Millionen von Jahren sind so die Alpen entstanden.

Verwitterung und Abtragung

Unser Wetter mit Frost, Regen, Schnee, Wind und Hitze zerstört langsam die Gebirge. Dabei lösen sich Steinbrocken. Diese Steine können wir als Kiesel im Lech finden. So wird das Gebirge langsam wieder abgetragen.

Heute werden die Alpen von Afrika etwa genau so viel hochgedrückt, wie sie vom Wetter abgetragen werden.

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Fledermäuse

• Bei Fledermäusen sind die Hände verändert. Die Finger sind sehr lang und dazwischen ist die Flughaut.

• Alle Fledermäuse haben die Füßen nach hinten gedreht. So können sie leicht von ihren Ruheplätzen starten.

• Fledermäuse haben jedes Jahr nur 1 oder 2 Junge.

• Fledermäuse können sehr alt werden.

Fledermäuse haben sehr unterschiedliche Nasen und Ohren. Das sind ihre Unterscheidungsmerkmale. Die Fledermäuse heißen oft so wie diese Merkmale, zum Beispiel Langohr oder Hufeisennase.

Sie jagen am Abend oder in der Nacht. Um die Beute zu finden, können sie Ultraschallrufe aussenden und hören. Ultraschall ist so hoch, dass wir Menschen ihn nicht hören können.

Alle Fledermäuse bei uns fressen Insekten, Käfer oder Schmetterlinge.

Fledermäuse gibt es in vielen Lebensräumen. Manche leben in Wäldern. Sie schlafen im Sommer in Baumhöhlen. Für den Winter suchen sie Felshöhlen oder Bergstollen.

Andere leben in Städten in Ritzen oder Kirchtürmen.

Die Jagd der Fledermäuse ist verschieden:

• Dicht über dem Wasser an Seen oder Flüssen

• Hoch über den Bäumen

• Entlang von Hecken

• Dicht über dem Boden.

Naturmuseum Königsbrunn

In der ehemaligen Königstherme

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